Geflügelzuchtverein Grüna e.V. - gegründet 1897 -
 Geflügelzuchtverein Grüna e.V.   - gegründet 1897 -

Hier veröffentlichen wir Beiträge rund um die Zucht

Tauben Aufzucht

Mai/Juni 

Tauben gehören zu den am schnellsten wachsenden Wirbeltieren. In nur vier Lebenswochen entwickeln sie sich zu vollkommenen selbständigen Lebewesen.

Sie verdoppeln ihre Körpermasse innerhalb von 34 Stunden nach dem Schlupf und zeigen demnach eine sehr steile Wachstumskurve. Brut, Nestpflege und Jungtieraufzucht teilen sich Täubin und Täuber.

In den ersten drei bis vier Lebenstagen werden Küken ausschließlich mit Kropfmilch versorgt, die mit würgenden Bewegungen von den Alten direkt in den Schnabel der Jungen gegeben wird. Etwa ab dem 5. Lebenstag erhalten die Jungen zusätzlich im Elternkropf vorgeweichte Körner, die wie die Kropfmilch an die Jungtauben übergeben werden.

Bis zum 25. Lebenstag der Jungen stellen die Elterntiere langsam und

kontinuierlich die Kropfmilchfütterung ein, damit die Jungtiere sich schonend an die Aufnahme fester Nahrung gewöhnen.

 

Bestandteile der Kropfmilch:

 

75% Wasser, 12,5 % Eiweiße (Proteine),

2,5 % Nicht-Protein-Stickstoff,

8,5% Fette und 1,5 % Mineralstoffe.

 

Für die erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere sind mehrere Faktoren entscheidend.

Ein gutes Hudervermögen der Alttiere (Schutz der Küken vor Witterungseinflüssen mit den Flügeln oder im Bauchgefieder) und die Bereitschaft zum Füttern müssen unbedingt vorhanden sein. Doch ohne das Betteln der Jungtiere als Schlüsselreiz, das durch energische piepsen, bei älteren Tieren auch durch Flügelschlagen,

charakterisiert ist, werden sie mit dem Füttern nicht beginnen. Werden also Jungtiere nicht angefüttert, muss dies nicht an fehlender Fürsorge der Eltern liegen, meist zeigen die Jungtauben kein Bettelverhalten.

Die Vitalität der Jungtiere hat oberste Priorität. Ein Zeichen, dass sie eingeschränkt ist, lässt sich an mangelndem oder fehlendem Bettelverhalten erkennen, welches zu hohen Aufzuchtsverlusten führen kann.

Die Federbildung setzt früh ein, sodass das Küken mit dem 10. Lebenstag überall Federkiele zeigt. In dieser Zeit sieht es richtig stachlig aus. Nach und nach öffnen sich die Federkiele und mit 21 Tagen ist das Küken vollständig befiedert.

Mit 28 Tagen ist die Federbildung abgeschlossen, nun sind die Jungtiere selbstständig und nicht mehr auf die Hilfe der Eltern angewiesen.

 

Absetzen der Jungtiere

Früher war es üblich, die Jungtiere bei den Alttieren im Zuchtschlag zu lassen. Bei friedfertigen Rassen ist gegen diese Vorgehensweise nichts einzuwenden. Sie kann sogar von Vorteil sein, denn viele Eltern füttern ihre Jungtiere auch noch über den 28. Tag hinaus.

Manche Alttiere sind fremden Jungtieren gegenüber jedoch recht aggressiv und picken dann auf die Jungen ein.

Was für die Jungtauben tödlich sein kann. Dies tritt vor allem dann auf, wenn die Schlaggröße der Anzahl der Tauben nicht angepasst ist.

Zum Absetzen werden die Jungtiere zwischen dem 25. und 28. Lebenstag aus der Nistzelle genommen und in einen separaten Jungtierschlag gesetzt. Wenn vor diesem ein sogenannter Babystall platziert wird, können die Tiere gut beobachtet werden und die Umstallung verläuft meist problemlos.

Als Babystall kann hier der Anpaarungskäfig verwendete werden, in den man nach Möglichkeit immer zwei Jungtiere zusammen untergebracht und mit Futter und Wasser versorgt werden. Auf diese Weise hat man als Züchter die Möglichkeit, die Futter- und Wasseraufnahme der abgesetzten Jungtiere genau zu verfolgen.

Nach einer knappen Woche setzt man die Jungtiere in den eigentlichen Jungtierschlag um. Hier besteht die Gefahr, dass ältere Jungtiere schon zu dominant sind und die Neuankömmlinge belästigen, je nach Rasse ist diese unterschiedlich.

Wem die Einrichtung eines Babystalls, der oft nur sehr klein ist, zu aufwendig ist, kann auf ihn auch verzichten.

Eine genaue Beobachtung der Jungtauben ist dann besonders wichtig, wobei man vor allem die Augen kontrollieren sollte.

Sitzt eine Jungtaube teilnahmslos da und kneift die Augen zusammen hat sie mit Sicherheit den Weg zum Wasser noch nicht gefunden, in diesem Fall taucht man den Schnabel der Jungtaube in das Wassergefäß, woraufhin sie meist gierig trinkt. Bei manchen Tieren ist es notwendig, diese Maßnahme am folgenden Tag zu wiederholen. So sollte man die Tränke und den Futtertrog stets an der gleichen Stelle

platzieren.

Für die Entwicklung der Jungen ist eine zu hohe Besatzdichte sehr nachteilig. Einrichtungsgegenstände im Jungtierschlag sind die Sitzgelegenheiten, je Jungtaube ein Sitzplatz sowie eine etwa zehn Zentimeter hoch mit Stroh eingestreute Fläche. Mit zunehmender Mauser der Jungtiere wird das Stroh jedoch ziemlich stark

verunreinigt, sodass es regelmäßig gewechselt werden muss.

Wenn die Jungen Tauben ausgewachsen sind freuen wir uns im Herbst auf die Ausstellung.

 

Viel Spaß in der Taubenaufzucht wünschen.

Michaela und Heike Huber

 

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